Am 22.05.2024 fand auf Einladung des Düsseldorfer Flughafens ein besonderes Mitgliedertreffen im Rahmen des After Trade Clubs (ATC Goes Company) statt. Außenhändler sind naturgemäß viel auf Geschäftsreisen, um in aller Welt Absatz- und Beschaffungsmärkte erschließen zu können.
Alexander Dürkopp, Head of R&D der Hebmueller GROUP, nahm an diesem Treffen teil.
In seinem Einführungsvortrag ging Herr Mischke, Director Aviation Market Development (DUS Airport), auf die aktuelle Situation am Düsseldorfer Flughafen ein. Nach Auslaufen der Corona-Pandemie steigt die Anzahl der Flugreisen am Düsseldorfer Flughafen wieder deutlich an. Gleichwohl ist das Niveau von 2019 noch nicht wieder erreicht. Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass die Nachfrage im innerdeutschen Verkehr deutlich zurückgegangen ist und zahlreiche Interkont-Strecken noch nicht wieder angeboten werden. Um auf die steigende Nachfrage reagieren zu können, werden die Frequenzen zu den europäischen Metropolen wieder sukzessive hochgefahren. Positiv zu bewerten ist das Einlösen des Service-Versprechens. Im Vergleich zum Vorjahr konnten viele Verbesserungen bei den Check-in-Prozessen, bei den Sicherheitskontrollen und bei den Gepäcklaufzeiten erzielt werden.
Derzeit umfasst der Flugplan 75 Airlines und 170 Destinations, nicht nur innerhalb von Europa. Direktflüge, z.B. nach Japan oder in die USA, gibt es derzeit noch nicht. Ursächlich hierfür sind u.a. ungünstige Rahmenbedingungen sowie damit einhergehende strukturelle Veränderungen. Der Ausbau der Interkontverbindungen steht jedoch ganz weit oben auf der Agenda. Flugverbindungen zu den Zubringer Flughäfen, wie z.B. Dubai, Doha oder Istanbul, um von dort aus weiter nach Asien oder Afrika fliegen zu können, werden daher weiterhin stark nachgefragt.
Der Luftverkehr bleibt weltweit Treiber für Wachstum und Wohlstand. Weltweit steigt die Anzahl von im Bau befindlichen Flughäfen. Auf Basis der Passagierzahlen 2023 liegt Düsseldorf mit 19,1 Mio. Passagieren nach Frankfurt a.M., München und Berlin Brandenburg auf dem vierten Platz. Europaweit jedoch auf Rang 30. Hohe staatliche Kosten und die damit verbundene Regulatorik schaden jedoch dem deutschen Luftverkehr in besonderem Maße und schmälern die internationale Wettbewerbsfähigkeit, vor allem innerhalb von Europa.
Herr Dr. Kraus, SVP Corporate Development, DUS Airport, gab anschließend in seinem Vortrag zum Thema: „Zukunft des Fliegens“ einen detaillierten Einblick in die technologischen Entwicklungen vor dem Hintergrund des Green Deal der Europäischen Kommission und den damit verbundenen Herausforderungen. Der Anteil des Luftverkehrs an den weltweiten CO2-Emissionen, basierend auf Zahlen aus dem Jahr 2018, machen nur 3,01 % aus. Das Ziel „Klimaneutralität“ ist für den EU-Luftverkehr verbindlich. Bis 2030 ist eine Senkung der Netto-CO2-Emissionen um mindestens 55 % gegenüber 1990 vorgesehen. 2050 soll der EU-Luftverkehr dann klimaneutral sein.
Ausführlich ging Herr Dr. Kraus auf die Hebel ein, die ein klimaneutrales Fliegen ermöglichen und gab daraufhin Einblick in den Dekarbonisierungs-Fahrplan für die europäische Luftfahrt. Durch eine stetige Flottenmodernisierung und vieler weiterer Maßnahmen werden die CO2-Emissionen schon heute nach und nach abgesenkt. Ab 2025 wird zudem die Beimischung von Sustainable Aviation Fuel (SAF) verpflichtend. Nachhaltiges Kerosin ist hierbei ein entscheidender Hebel für klimaneutrales Fliegen. Die Verfügbarkeit ist derzeit noch beschränkt, während die Nachfrage stetig zunehmen wird. Einsatzmöglichkeiten von Wasserstofftechnologie und Elektromobilität in der Luft wurden im Detail vorgestellt und kritisch hinterfragt. Mögliche Auswirkungen auf die Luftfracht und den Personenflugverkehr rundeten die Diskussion ab.
Der Düsseldorfer Flughafen ist hinsichtlich der Umsetzung auf einem guten Wege, seinen Anteil zum klimaneutralen Fliegen erfolgreich beizusteuern.
Beim anschließenden Get Together wurden bestimmte Aspekte der gehaltenen Vorträge dann weiter vertieft. Dabei wurden neue Kontakte geknüpft und bestehende gepflegt, zumal sich einige der Gäste lange nicht mehr gesehen haben. Der ATC Goes Company gab den Außenhändlern, vereint im Außenhandelsverband Nordrhein-Westfalen (AHV NRW e. V.), einen perfekten Einblick hinter die Kulissen des Wirtschaftsunternehmens, DUS Airport.